Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Verhütungsmöglichkeiten (z.B. Pille, Kondome, Kupferspirale, Hormonspirale, Diaphragma, usw.) zur Verhütung von Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Erkrankungen. Hierbei gilt es bei Bedarf diejenige Verhütungsmethode für sich zu finden, die einem selbst sowie dem Sexualpartner oder der Sexualpartnerin am meisten liegen.
In die Entscheidung für das passende Verhütungsmittel sollten Überlegungen einfließen, was in der aktuellen Lebenssituation besonders wichtig ist. Zudem gilt es, sich die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Methoden vor Augen zu führen und gegeneinander abzuwägen.
Es gibt eine Vielzahl von Verhütungsmöglichkeiten mit zum Teil ganz unterschiedlichen Wirkprinzipien:
Sicherheitsfaktor: Der Pearl-Index
Von essentieller Bedeutung ist es, die Zuverlässigkeit eines Verhütungsmittels genormt beurteilen zu können. Dazu entwickelte der Biologe Raymond Pearl (1879-1940) den so genannten
Pearl-Index. Damit wird der Erfolg von Methoden der Empfängnisverhütung mit wissenschaftlichen Studien folgendermaßen gemessen: Wenn 100 Frauen ein Jahr lang mit der gleichen Methode
verhüten, dann entspricht die Anzahl der Frauen, die in diesem Zeitraum trotzdem schwanger werden, dem Pearl-Index. Sollten also drei Frauen trotz Verhütung schwanger werden, entspricht
dies einem Pearl-Index von 3 und gibt somit die Versagerquote der gewählten Verhütungsmethode an. Je niedriger der Pearl-Index einer Methode ist, desto sicherer ist sie.
Mechanische Verhütungsmittel oder Barrieremethoden verhindern, dass der Samen in die Vagina gelangt bzw. die Spermien die Eizelle erreichen. Dazu zählen klassischerweise das Kondom und die Spirale. Daneben gibt es weitere Barrieremethoden wie z. B. das Diaphragma, die Portiokappe oder das Femidom (=Frauenkondom).
Hormonelle Verhütungsmittel enthalten künstlich hergestellte Hormone, die in ihrer Wirkung mit den körpereigenen Hormonen Östrogen und Gestagen annährend identisch sind. Diese Hormone sind für die Steuerung des Monatszyklus verantwortlich. Das bekannteste und am häufigsten verwendete hormonelle Verhütungsmittel ist die Pille, meist in Form einer Mikropille, einem niedrig dosierten Östrogen-Gestagen-Kombiniationspräparat. Ebenfalls oral, also in Tablettenform, eingenommen wird die Minipille und Gestagenpille, reine Gestagen-Präparate. Weitere Möglichkeiten der hormonellen Verhütung sind der Vaginalring, Verhütungspflaster und Verhütungsstäbchen, die Hormonspirale und Depot-Präparate wie die Drei-Monats-Spritze.
Die „Pille danach" ist eine Methode der Notfallverhütung. Sie kann bei zeitnaher Einnahme eine Schwangerschaft zu einem hohen Prozentsatz verhindern. Die "Pille danach" zählt nicht im eigentlichen Sinne zu den Verhütungsmitteln und sollte entsprechend so auch nicht eingesetzt werden.
Chemische Verhütungsmittel enthalten Substanzen, welche die Spermien abtöten. Erhältlich sind Mittel in Form von Cremes, Gels, Scheidenzäpfchen, Vaginalfilm und Schaum. Sie sind nicht sehr sicher und sollten nur in Verbindung mit mechanischen Verhütungsmitteln verwendet werden.
Die Sterilisation ist eine endgültige Verhütungsmethode. Dabei werden bei der Frau in einem operativen Eingriff die Eileiter, beim Mann die Samenleiter durchtrennt. Eine Sterilisation kann in der Regel nicht mehr rückgängig gemacht werden. Deswegen sollte dieser Vorgang nur durchgeführt werden, wenn die Familienplanung sicher abgeschlossen ist.
Die Pille ist das am häufigsten verwendete und beliebteste Verhütungsmittel in Deutschland. Unter der Pille versteht man im Allgemeinen ein Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparat. Wenn es, wie heute meist üblich, niedrig dosiert ist - wird es als Mikropille bezeichnet. Daneben gibt es reine Gestagen-Produkte, die so genannten Minipillen oder Gestagenpillen.
Voraussetzung für die Verordnung einer Pille ist eine umfassende gynäkologische Untersuchung einschließlich der Kontrolle der Brüste und ein Vaginalabstrich. Unter der Pilleneinnahme sollte ein regelmäßiger halbjährlicher Besuch beim Frauenarzt erfolgen. Dabei wird unter anderem der Blutdruck kontrolliert, da ein erhöhter Blutdruck einen Risikofaktor z. B. für den Herzinfarkt darstellt.
Ein Mindestalter für die Verordnung der Pille gibt es nicht. Die Erstverordnung richtet sich nach der biologischen und psychischen Reife, die der Frauenarzt im Gespräch mit der Patientin überprüft. Bei Mädchen, die jünger als 14 Jahre alt sind, kann der Arzt nach einer eingehenden Beratung entscheiden, ob er der Meinung ist, das Mädchen sei reif genug für einen verantwortungsvollen Umgang mit Sexualität und damit für die Einnahme der Pille oder nicht. Er kann auch darauf bestehen, dass die Pille nur verschrieben wird, wenn die Einwilligung der Eltern vorliegt.
Bisherige Untersuchungen haben ergeben, dass die Einnahme der Pille auch in einer frühen Phase der Schwangerschaft, in der man selbst noch nichts davon weiß, die Rate von Missbildungen nicht erhöht. Allerdings sollten in einer Schwangerschaft vorsichtshalber grundsätzlich nur Medikamente angewendet werden, die für Mutter oder Kind unentbehrlich sind. Daher ist vor Beginn einer Einnahme der Pille sicherzustellen, dass keine Schwangerschaft vorliegt. Jede Frau sollte darauf hingewiesen werden, dass beim Ausbleiben der Entzugsblutung der Frauenarzt zu konsultieren ist. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, muss mit der Einnahme der Pille aufgehört werden. Ein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch liegt in keinem Fall vor.
Da die Hormone und deren Abbauprodukte auch in die Muttermilch übertreten und Östrogene die Milchproduktion hemmen,
sollten stillende Mütter keine Mikropille erhalten. Während dieser Phase ist die Minipille oder Gestagenpille zu empfehlen.
Nach dem Absetzen der Pille tritt eine gewünschte Schwangerschaft selbst nach jahrelanger Einnahme meist innerhalb weniger Monate ein.
Diese Information betrifft Sie nur, wenn Sie eine Mikropille bzw. Kombinations-Pille verwenden. Das sind Pillen, die in jeder Tablette ein Östrogen und ein Gestagen enthalten. Auch bei Kombinations-Pillen gibt es Präparate mit etwas abweichenden Empfehlungen. Deshalb muss bitte in jedem Fall immer auch noch einmal der Beipackzettel des Pillenpräparates genau nachgelesen werden. Wenn Sie eine andere Pille nehmen, wenden Sie sich bitte an Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt und lesen Sie auch hier im Beipackzettel noch einmal genau nach.
Die Pille, speziell die Mikropille, ist ein sehr sicheres Verhütungsmittel. Doch hängt die Sicherheit vor allem davon ab, dass die Tabletten regelmäßig eingenommen werden. Wird eine Pille vergessen, ist es entscheidend, zu welchem Zeitpunkt im Zyklus das passiert ist. Die vergessene Pille sollte auf jeden Fall unverzüglich nach genommen werden, dann ist die Gefahr von Zwischenblutungen geringer. Wird die vergessene Pille innerhalb von 12 Stunden noch eingenommen bleit die Verhütung gewährleistet.
Bei einem Fehler in der ersten Einnahmewoche (Dragee 1-7), sollte in den nächsten 7 Tagen zusätzlich ein Kondom verwendet werden. Danach besteht wieder Empfängnisschutz. Wichtig bei einem Fehler in der ersten Woche ist aber auch der kurz vorher stattgefundene Geschlechtsverkehr. Da während der Pause der Schleimpfropf am Gebärmutterhals für Spermien durchdringbar war, können Spermien eingedrungen sein. Sie sind im Körper der Frau bis zu 5 Tagen überlebensfähig und können regelrecht auf einen Eisprung warten. Bei einem Fehler in der ersten Woche und kurz vorher stattgefundenem Geschlechtsverkehr kann unter Umständen die Anwendung einer „Pille danach" sinnvoll bzw. notwendig sein.
Bei einem Fehler in der dritten Einnahmewoche besteht das Risiko eines Eisprungs während der darauf folgenden 7-tägigen Einnahmepause bzw. zu Beginn der nächsten Zykluspackung. Deshalb wird empfohlen, die Pause vorzuziehen oder ganz wegzulassen, um kein Risiko einzugehen. Eine zusätzliche Verhütung ist dann nicht nötig. Wird keine der beiden Varianten gewählt, muss während der Pause und weitere 7 Tage danach zusätzlich verhütet werden.
Ein Anwendungsfehler in der zweiten Einnahmewoche geht mit dem geringsten Risiko einher, da vor und nach diesem Zeitpunkt regelmäßig Hormone zugeführt werden. Eine zusätzliche Verhütung ist nicht unbedingt erforderlich.
Wird die Pille mehrmals während des Zyklus vergessen, ist die Gefahr einer eventuellen Schwangerschaft sehr groß. Daher sollten unbedingt zusätzliche Verhütungsmittel, beispielsweise Kondome, verwendet werden.
Die Hormonspirale wird auch als Intrauterin-System (Intra = innerhalb, Uterus = Gebärmutter) bezeichnet. Es handelt sich um ein hormonelles Verhütungsmittel. Im Gegensatz zu einer hormonfreien (Kupfer-)Spirale, auch Intrauterinpessar (IUP) genannt, geben die Hormonspiralen gleichmäßig kleinste Mengen des Hormons Gestagen an die Gebärmutter ab. Die Intrauterin-Systeme unterscheiden sich in ihrer Größe und in der Dosis des enthaltenen Hormons. Sie bestehen aus einem kleinen T-förmigen Kunststoffkörper - das kleinste misst 28 x 30 mm.
Hormonspiralen werden vom Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt. Sie geben täglich eine geringe Menge an Gestagen in die Gebärmutter ab. Der Zervixschleim wird dadurch am Gebärmutterhals verdickt und der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird vermindert. Die Befruchtung der Eizelle wird verhindert. Es wird vom ersten Tag an eine sehr hohe empfängnisverhütende Sicherheit gewährleistet, die je nach Präparat über 3 bis zu 5 Jahren bestehen bleibt.
Der Pearl-Index liegt je nach Präparat bei 0.16 bzw. 0,33 - es besteht also ein sehr hoher und sicherer Schutz
Für welche Frau eignet sich die die Hormonspirale?
Die Kosten für ein Intrauterin-System betragen ca. zwischen 300 und 400 Euro, inkl. Beratung, Untersuchung und Einsetzen des Präparates. Wegen des einmalig anfallenden hohen Preises, sollte man sich sehr sicher sein, dass man dieses Verhütungsmittel auch längerfristig nutzen möchte.
IUPs sind verschreibungspflichtig.
Beim Vaginalring handelt es sich um
einen hormonhaltigen Ring aus durchsichtigem, flexiblen Kunststoff, der - wie die Mikropille - Östrogen und Gestagen enthält. Er wirkt auf die gleiche Weise wie die Mikropille.
Der Ring mit einem äußeren Durchmesser von 56mm und einer Dicke von 4mm wird wie ein Tampon in die Scheide eingeführt und am oberen Ende der Scheide platziert. Der Ring wird 21 Tage in der Scheide belassen. Täglich
wird eine gleichmäßige Menge an Hormonen freigesetzt, die direkt von der Vaginalschleimhaut aufgenommen wird. Dann wird der Ring entfernt. Zum Entfernen führt
die Frau einen Finger ein, fasst an das untere Ende des Ringes und zieht ihn heraus. Es folgt - wie bei der Pille - eine 7-tägige Pause. Während dieser Zeit
tritt eine Blutung (Hormonentzugsblutung) ein. Der Ring darf pro Tag 3 Stunden herausgenommen werden, was z. B. notwendig werden kann, wenn er beim
Geschlechtsverkehr als störend empfunden wird. Das ist jedoch nur selten der Fall.
Der Pearl-Index beträgt 0.4 bis 0.65; die Verhütungsmethode ist also relativ sicher.
Für welche Frau eignet sich der Vaginalring?
Das Präparat ist verschreibungspflichtig und kostet zwischen 60 und 90 € pro halbes Jahr. Die Kosten werden bis zum 20. Lebensjahr von der gesetzlichen
Krankenkasse übernommen.
Die Drei-Monats-Spritze ist ein gestagenhaltiges Verhütungsmittel. Es wird alle drei Monate in den Gesäß- oder Oberarmmuskel der Frau injiziert. Die Hormone gelangen langsam ins Blut und werden an ihre Wirkorte, die Gebärmutter und die Eierstöcke, transportiert. Dabei wird auch der Eisprung verhindert. Darüber hinaus erfolgt die Empfängnisverhütung durch verdickten Zervixschleim und einen verminderten Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.
Mit einem Pearl-Index von 0,2-1,4 fällt die Drei-Monats-Spritze unter die Kategorie sicheres Verhütungsmittel.
Für wen eignet sich die Drei-Monats-Spritze?
Die Kosten betragen ca. 30 Euro für drei Monate, das Produkt ist verschreibungspflichtig.
Eine Alternative zur Drei-Monats-Spritze bietet das Verhütungsstäbchen (Hormonimplantat). Hierbei handelt es sich um ein Stäbchen von 4cm Länge und 2mm Durchmesser, das auf der Innenseite des Oberarms unter die Haut implantiert wird und dort maximal 3 Jahre bleibt. In dieser Zeit besteht auch Verhütungsschutz. Das Stäbchen enthält als Hormon nur Gestagen und wirkt daher wie die Minipille. Das Stäbchen wird durch einen kleinen chirurgischen Eingriff unter die Haut eingelegt und durch einen erneuten kleinen Eingriff nach 3 Jahren wieder entfernt.
Der Pearl-Index liegt bei 0,1, also sehr sicher
Für welche Frau eignet sich das Verhütungsstäbchen?
Ein Hormonstäbchen für 3 Jahre kostet ca. 350 Euro und ist verschreibungspflichtig. Wegen des einmalig anfallenden hohen Preises, sollte man sich sehr sicher sein, dass man dieses Verhütungsmittel auch für 3 Jahre nutzen möchte.
Beim Verhütungspflaster wird der Wirkstoff über die Haut, also transdermal, aufgenommen. Die Wirkweise ist dieselbe wie bei der Mikropille. Das Pflaster wird drei Wochen lang getragen und dabei einmal wöchentlich erneuert. Täglich wird in dieser Zeit eine gleichmäßige Menge an Hormonen über die Haut an das Blut abgegeben. Dann folgt eine Woche Pause ohne Pflaster, in der es in der Regel wie bei der Pille zur Hormonentzugsblutung kommt.
Mit einem Pearl-Index von 0.72 bis 0.9 eine sichere Verhütungsmethode, allerdings ist die Versagerquote bei Frauen über 90kg höher. Das Pflaster wird diesen Frauen deshalb nicht empfohlen.
Für welche Frau eignet sich das Hormonpflaster?
Die Kosten betragen ca. 13 Euro für einen Monat, das Präparat ist verschreibungspflichtig. Die Kosten werden bis zum 20. Lebensjahr von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Das Kondom, umgangssprachlich auch gerne als Gummi, Präservativ oder Pariser bezeichnet, ist in Deutschland nach der Pille das zweitliebste Verhütungsmittel.
Die ersten genaueren schriftlichen Überlieferungen zur Benutzung von Kondomen stammen aus dem Mittelalter, wobei die Ursprünge schon länger als 3.000 Jahre zurück liegen. Das Material bestand in diesen Zeiten überwiegend aus Hammel- oder Schafsdarm. Schon damals hatten Kondome den Zweck, vor Krankheiten und ungewollten Schwangerschaften zu schützen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Methode der Kondomherstellung aus Latexgummi (Milch des Kautschukbaumes) entwickelt und die Massenproduktion begann.
Kondome schützen auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Inzwischen sind Kondome in allen möglichen Variationen, Geschmacksrichtungen, Farben und Größen erhältlich. Sie verhindern, dass beim Geschlechtsverkehr Sperma in die Scheide gelangt und sind der einzig sichere Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wie Syphilis, Gonorrhö, Hepatitis B, Human-Papilloma-Virus oder Chlamydien. Bei korrekter Anwendung schützen Kondome auch sicher vor einer Schwangerschaft.
Präservative bieten nur dann einen guten Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten oder einer ungewollten Schwangerschaft, wenn sie richtig verwendet werden. Jeder Kondompackung liegt eine Gebrauchsanweisung bei, in der die richtige Handhabung erklärt wird.
Die Sicherheit eines Kondoms hängt von der korrekten Verwendung ab. Ein Kondom sollte vorsichtig aus der Verpackung genommen werden, ohne dass scharfe Fingernägel oder andere spitze Gegenstände zur Hilfe genommen werden. Am oberen Ende des Kondoms befindet sich eine Ausstülpung, die nach dem Samenerguss als Reservoir für die Samenflüssigkeit dient. Beim Aufsetzen des Kondoms wird dieses „Hütchen" zwischen Daumen und Zeigefinger festgehalten, während das Kondom mit der Innenseite auf das steife Glied aufgesetzt und abgerollt wird.
Vorsicht: Die Innen- und Außenseite des Präservativs wird häufig bei der Anwendung zunächst verwechselt! Das zusammengerollte Kondom muss sich über den Penis abrollen
lassen. Sollte die Eichel versehentlich mit der Außenseite des Kondoms in Berührung gekommen sein, muss ein neues Kondom verwendet werden, da zu diesem Zeitpunkt
bereits Samen ausgetreten sein könnte.
Wenn das Reservoir ausreichend Platz für den Samen bietet und das Kondom "luftbläschenfrei" den erigierten Penis umschließt, sitzt es richtig.
Nach dem Geschlechtsverkehr bzw. nach dem Samenerguss wird das Glied wieder vorsichtig aus der Scheide herausgezogen. Dabei sollte das Kondom mit den Fingern am Penis
festgehalten werden, damit es nicht vorher abrutscht und sich in die Scheide entleert. Hände und Penis sollten anschließend gewaschen werden, da dort Samenflüssigkeit
anheften könnte und es bei weiteren Berührungen zu einer Schwangerschaft kommen kann. Kondome dürfen nicht wieder verwendet werden und gehören nach Gebrauch in den
Abfall und nicht in die Toilette.
Das Anlegen des Kondoms wird manchmal als störend für das Liebesspiel empfunden. Abhilfe kann dadurch geschaffen werden, dass das Überziehen des Präservativs in das
Liebesspiel der Partner integriert wird, so dass es weniger als Unterbrechung, sondern mehr als Ergänzung zum Liebesakt empfunden wird.
Kondome sind nur sicher, wenn sie richtig verwendet werden. Es empfiehlt sich daher ein „Trockentraining", bevor ein Kondom das erste Mal benutzt wird. Meistens liegt das Versagen von Kondomen in der falschen Handhabung der Anwender begründet und nicht an Materialfehlern des Kondoms. Die Gefahr des Reißens oder Platzens des Kondoms ist als gering, aber nicht ausgeschlossen einzuschätzen.
Daher liegt der Pearl-Index mit 2 im mittleren Bereich.
Vorsicht ist bei der Verwendung von Gleitcremes oder Ölen geboten. Viele Produkte greifen das Gummi an und vermindern so die Sicherheit. Nur wasserlösliche Produkte dürfen zusammen mit Kondomen verwendet werden.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und richtiger Handhabung kann ein Kondom versagen, z. B. durch Abrutschen oder Reißen während des Geschlechtsverkehrs. In diesen Fällen sollten Sie umgehend Ihren Frauenarzt aufsuchen, um mit ihm zu besprechen, ob eine Maßnahme zur Notfallverhütung („Pille danach") notwendig ist. Die Pille danach können sie auch direkt in der Apotheke kaufen. Handelte es sich nicht um den festen Sex-Partner, ist ein HIV- und Hepatitis-B-Test nach sechs Wochen zu überdenken.
Markenkondome sind mit dem Herstellernamen, dem CE-Kennzeichen, der Genehmigungs- und Chargennummer und dem Haltbarkeitsdatum gekennzeichnet. Letzteres ist auf vier Jahre bemessen. Abhängig von Lagerbedingungen kann die tatsächliche Haltbarkeit allerdings erheblich kürzer sein. Licht und Hitzeeinfluss lassen Kondome porös werden. Kondome aus Automaten sind manchmal starken Temperaturschwankungen ausgesetzt und werden schneller brüchig und undicht. Eine lichtdichte Verpackung und eine kühle Lagerung sind daher unabdingbar. Keinesfalls dürfen sie mit Fett oder gewöhnlichem Öl in Berührung kommen, denn das macht sie ebenfalls porös. Als Gleitmittel dürfen nur spezielle, wasserlösliche Präparate verwendet werden. Kondome mit Reservoir und so genannter Befeuchtung (Silikonöl) sind zu bevorzugen.
Kondome sind für jeden geeignet, weil nur Kondome einen sicheren Schutz vor den meisten sexuell übertragbaren Krankheiten bieten. Außerdem sind sie für Mädchen und Frauen sinnvoll, die sich nicht alleine um die Verhütung kümmern möchten oder keine hormonellen Präparate anwenden können bzw. wollen. Oft werden Kondome zu Beginn einer neuen Partnerschaft eingesetzt. Frauen oder Männer, die Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern haben, sollten grundsätzlich Kondome verwenden, um sich und die Partner vor der Übertragung von möglicherweise bestehenden Geschlechtskrankheiten zu schützen.
Die Kosten für ein Kondom betragen ca. 0,50 bis 1 Euro pro Stück. Kondome sind in verschiedenen Packungsgrößen in Apotheken, Drogeriemärkten, Supermärkten, Tankstellen und Automaten erhältlich.
Mechanische Verhütungsmittel oder Barrieremethoden verhindern, dass der Samen in die Vagina gelangt bzw. die Spermien die Eizelle erreichen.
Dazu zählen klassischerweise das Kondom und die Spirale. Daneben gibt es weitere Barrieremethoden wie z. B. das Diaphragma, die Portiokappe oder das Femidom, ein Kondom für Frauen.
Um eine größere Zuverlässigkeit zu gewährleisten, müssen mechanische Verhütungsmittel oft mit einem chemischen Verhütungsmittel - meist einem Spermizid - kombiniert werden. Die chemischen Mittel gibt es als Salben, Cremes, Gels, Schaumsprays, Zäpfchen oder als Vaginalfilm. Die gängigen Wirkstoffe wie Nonoxynol-9, Milch- und Zitronensäure töten die Spermien ab, machen sie bewegungsunfähig und bilden eine Sperre gegen sie.
Das am häufigsten angewandte Intrauterinpessar (IUP) ist die Kupferspirale. Die T-förmige Spirale wird in die Gebärmutterhöhle eingelegt (intrauterin) und funktioniert nach demselben Prinzip wie die Hormonspirale. Sie gibt nur keine Hormone ab, sondern besteht aus Plastik und Kupfer. Die mit einem aus Kupferdraht umwickelte Spirale gibt Kupfer-Ionen ab. Diese schädigen die Spermien und wirken so empfängnisverhütend. Zusätzlich verändert die Spirale die Schleimhaut des Muttermundes und der Gebärmutter. Der Effekt ist, dass die Spermien auf ihrem Weg in die Gebärmutter gestoppt werden und sich eine möglicherweise doch befruchtete Eizelle nicht einnisten kann.
Weitere IUPs sind Kupferkette oder Kupferball.
Das IUP wird vom Frauenarzt während der Periodenblutung in die Gebärmutterhöhle eingelegt. Rückholfäden, die in die Scheide hineinragen geben der Anwenderin jederzeit die Möglichkeit die Lage der Spirale zu kontrollieren.
Es kann bis zu 5 Jahre in der Gebärmutter verbleiben.
Der Pearl-Index liegt bei 0.4 bis 1.
Für wen sind Intrauterinpessare geeignet?
Da ein IUP bis zu 5 Jahre in der Gebärmutter verbleiben kann, ist diese Verhütungsmethode für Frauen geeignet, die längerfristig verhüten möchten und sich nicht regelmäßig um ihre Verhütung kümmern möchten, oder deren Familienplanung bereits abgeschlossen ist. Weiterhin bietet sich die Spirale für Frauen an, die keine hormonellen Verhütungsmittel anwenden können oder wollen.
Der größte Vorteil der Spirale ist der geringe tägliche Aufwand. Nur alle 3 - 5 Jahre ist ein einmaliger Eingriff nötig und es können keine Anwendungsfehler wie bei der „Pille" gemacht werden. Mit einer Kupferspirale wird nicht ins hormonelle System der Frau eingegriffen. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass nach dem Entfernen der Kupferspirale eine Schwangerschaft sofort wieder möglich ist.
Eine Entzündung der Gebärmutter und Eileiter bei Spiralenträgerinnen ist sehr selten (0,4% pro Spirale). Das Risiko einer Eileiterschwangerschaft ist ebenfalls sehr selten (0,6% pro Spirale). Eine Verletzung der Gebärmutter durch die Einlage des IUPs ist sehr selten.
Frauen, die eine Spirale tragen, sollten mindestens alle 6 Monate den Sitz beim Frauenarzt mittels Ultraschall kontrollieren lassen. Das Risiko, dass die Kupferspirale verrutscht und damit an Sicherheit verliert beträgt 1-3%. Außerdem schützt eine Spirale nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Ein weiterer Nachteil können verlängerte oder verstärkte Regelblutungen sein.
Die "Spirale danach"
Die Spirale kann auch nach Versagen anderer Methoden oder ungeschütztem Sexualverkehr zur Verhinderung einer Schwangerschaft angewendet werden kann.Chemische Verhütungsmittel finden keine breite Anwendung unter den Frauen. Hauptgrund dafür ist sicherlich die hohe Versagerquote. Chemische Mittel sind deswegen nicht als alleinige Verhütungsmethode zu empfehlen. Etwas mehr Sicherheit ist in der Kombination mit mechanischen Verhütungsmitteln, wie einem Kondom oder Pessar gegeben. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass nur solche chemischen Verhütungsmittel benutzt werden, die das Material von Kondomen, Pessaren oder Portiokappen nicht beschädigen. Produkte auf Öl- oder Fettbasis greifen die Gummiwand an und machen sie für Spermien durchgängig.
Die chemischen Mittel gibt es als Salben, Cremes, Gels, Schaumsprays, Zäpfchen oder als Vaginalfilm. Die meisten Substanzen haben ursprünglich einen wachs- oder gelartigen Zustand, schmelzen durch die Körperwärme und wandeln sich in der Scheide in einen zähen Schleim oder Schaum um. Die gängigen Wirkstoffe wie Nonoxynol-9, Milch- und Zitronensäure töten dadurch die Spermien ab, machen sie bewegungsunfähig und bilden eine Sperre gegen sie.
Das jeweilige Mittel muss mindestens 10 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr tief in die Scheide, möglichst nah an den Muttermund eingeführt werden. Dort entfalten sie ihre verhütende Wirkung, die nur für einen Samenerguss anhält, am besten.
Der Pearl-Index liegt zwischen 3 und 25. Diese Verhütungsmethode ist daher nur in Kombination mit mechanischen Methoden (Kondom, Diaphragma etc.) zu empfehlen. Eine Schwangerschaft ist sonst relativ wahrscheinlich.
Für wen eignen sich chemische Verhütungsmethoden?
Zwischen 10 und 15 Euro, die Mittel sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich.
Die Sterilisation ist eine operative Methode mit dem Ziel einer dauerhaften Unfruchtbarkeit. Weltweit ist die Sterilisation der Frau die am häufigsten verwendete Methode der Verhütung. Die Sterilisation des Mannes, Vasektomie genannt, wird erheblich seltener durchgeführt, obwohl sie vom Eingriff her wesentlich unkomplizierter und einfacher ist.
Eine Sterilisation bietet sich nur an, wenn die Familienplanung definitiv abgeschlossen ist und ein bestimmtes Alter bzw. bestimmte Lebensziele erreicht sind. Unter 30 Jahren sollte sie nur durchgeführt werden, wenn medizinische Gründe vorliegen. Viele Frauen ändern ihre Einstellung zum Kinderwunsch noch zu einem späteren Zeitpunkt. Es gilt immer zu bedenken, dass sich im Leben in kürzester Zeit viel verändern kann, z. B. ein neuer Partner oder Scheidung, so dass vielleicht ein erneuter Kinderwunsch auftritt. Eine Sterilisation ist dann aber nur sehr schwer oder gar nicht mehr rückgängig zu machen. Die einzige Möglichkeit ist dann oft nur noch die künstliche Befruchtung.
Mann oder Frau - Wer soll sterilisiert werden
Vor einer Sterilisation muss sich das Paar gründlich überlegen, wer von beiden sich sterilisieren lässt. Zu berücksichtigen sind bei dieser Entscheidung u. a. Lebensalter des Partners, eventuelle Erkrankungen und vielleicht eine unterschiedliche seelische Belastbarkeit.
Die Sterilisation wird bei der Frau meistens in Vollnarkose durchgeführt und dauert etwa eine Stunde. Wie andere Operationen ist eine Sterilisation mit Risiken verbunden. Bekannte Komplikationen sind Infektionen, Nachblutung, Verletzung anderer Nachbarorgane, Schmerzen und Thrombosen. Daher sollten Sie sich diesen Eingriff gut überlegen und sich nicht von Ihrem Partner oder anderen Personen überreden lassen.
Über eine Bauchspiegelung schafft sich der Frauenarzt Zugang zu den Eileitern, die entweder mit Hitze verschweißt (Elektrokoagulation), oder mit einem Clip abgeklemmt werden. So wird der Weg der Eizelle durch den Eileiter zur Gebärmutter blockiert und auch Samenzellen erreichen ihr Ziel nicht mehr. Der Eisprung findet weiterhin statt, das Ei gelangt dann in die Bauchhöhle und wird dort vom Körper problemlos abgebaut.
Die Wirksamkeit der operativen Sterilisation der Frau ist sehr hoch. Der Pearl-Index liegt bei 0,1. D.h. im Schnitt gibt es 1 Schwangerschaft bei 1000 Sterilisationen. Die Komplikationsrate ist insgesamt relativ gering.
Für welche Frauen eignet sich eine Sterilisation?
Die Kosten werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, sondern müssen privat finanziert werden. Sie belaufen sich auf etwa 600 Euro.
Der Eingriff wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert ungefähr eine Stunde.
Die Samenleiter werden durchtrennt, so dass keine befruchtungsfähigen Spermien mehr austreten können. Komplikationen wie z. B. Hodenentzündungen treten
selten auf und sind dank Antibiotika leicht in den Griff zu bekommen.
Der Eingriff ist insgesamt viel risikoärmer und einfacher als bei der Frau.
Der Mann ist nicht sofort zeugungsunfähig denn im Samenleiter befinden sich noch befruchtungsfähige Spermien. Im Schnitt dauert es 4 bis 5 Monate bis alle
Samenfäden ausgestoßen sind. In dieser Zeit sollte mit anderen Methoden verhütet werden. Das Ejakulat muss in Abständen von mehreren Monaten auf Spermien
untersucht werden, um den definitiv empfängnisverhütenden Erfolg zu bestätigen.
Im Schnitt bleibt einer von 400 Männern nach einer Sterilisation zeugungsfähig.
Für welche Männer ist eine Vasektomie empfehlenswert?
Die Kosten werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, sondern müssen privat finanziert werden. Sie belaufen sich auf etwa 500 Euro.
Für den Fall, dass Verhütungsmethoden fehlgeschlagen haben (Pille vergessen, Kondom gerissen, ungeschützter Geschlechtsverkehr) gibt es die so genannte „Pille danach". Sie wird auch als Notfallverhütung bezeichnet und kann bei zeitnaher Einnahme eine Schwangerschaft zu einem hohen Prozentsatz verhindern. Es gibt verschiedene Arzneimittel mit jeweils einem unterschiedlichen Wirkstoff: entweder Levonorgestrel (Pidana®) oder Ulipristalacetat (Ellaone®).
Die „Pille danach“ ist in Apotheken rezeptfrei erhältlich. Da Deutschland über zehntausend niedergelassene Frauenärzte verfügt und einen ärztlichen Bereitschaftsdienst rund um die Uhr sicherstellt, können sich Frauen im Fall einer Verhütungspanne auch direkt an einen Gynäkologen wenden. Mädchen und Frauen können das Gespräch mit einem Frauenarzt dann auch dazu nutzen, um sich über Verhütung, Sexualität und sexuell übertragbare Erkrankungen zu informieren.
Auch nach der Entlassung der „Pille danach“ aus der Verschreibungspflicht werden die Kosten bei gesetzlich versicherten Frauen unter 20 Jahren von der Krankenkasse übernommen. Voraussetzung hierfür ist, dass sie sich die „Pille danach“ ärztlich verschreiben lassen. 18- und 19-Jährige müssen allerdings die Rezeptgebühr selbst bezahlen.
Die Wirkung der beiden hormonellen Methoden der „Pille danach" besteht in einer Hemmung oder Verzögerung des Eisprungs (Hemmung der Follikelreifung, Verzögerung des LH-Peaks). Mit dem „LH-Peak“ wird der höchste Anstieg der LH-Konzentration (LH=luteinisierendes Hormon) bezeichnet, der etwa 24 Stunden später zum Eisprung führt. Während Levonorgestrel bis zu drei Tage nach der Verhütungspanne eingenommen werden kann, ist Ulipristalacetat für die Einnahme innerhalb von fünf Tagen nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr zugelassen.
Der verzögerte Eisprung erfolgt dann etwa fünf Tage später. Diese Verzögerung ist ausreichend, um das fruchtbare (fertile) Zeitfenster zu schließen, denn Spermien haben durchschnittlich eine Überlebensdauer von 3-5 Tagen. Beide hormonellen Methoden haben keinen Einfluss auf die Einnistung (Implantation) einer befruchteten Eizelle. Die „Pille danach“ führt daher zu keinem Schwangerschaftsabbruch, sie ist unwirksam, sobald der Prozess der Einnistung begonnen hat.
Werden Levonorgestrel oder Ulipristalacetat nach dem LH-Peak verabreicht, können beide Wirkstoffe den Eisprung nicht mehr verschieben. Aus diesem Grunde sollten hormonelle Notfallkontrazeptiva immer so schnell wie möglich verabreicht werden, um dem Eisprung zuvorzukommen. Es gilt: Je früher die "Pille danach" eingenommen wird, desto sicherer kann eine Schwangerschaft verhindert werden! Betroffene Mädchen und Frauen sollten sich daher nicht scheuen, bei einer Verhütungspanne zeitnah am nächsten Morgen ihren Frauenarzt bzw. am Wochenende den ärztlichen Bereitschaftsdienst aufzusuchen.
Nach der Pilleneinnahme kommt es in der Regel zum gewohnten Zeitpunkt zu einer Abbruchblutung, eventuell ist diese etwas stärker als sonst. Manchmal tritt auch schon vorher eine Zwischenblutung auf. Sollte die Blutung allerdings zum gewohnten Termin ausbleiben oder nur sehr schwach sein, ist umgehend der Frauenarzt aufzusuchen und ein Schwangerschaftstest zu machen. Nach der Einnahme von Ellaone® (Ulipristalacetat) muss mit einer Barrieremethode, z.B. Kondom, weiter verhütet, werden.
Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen sind selten. Nach Erbrechen sollte innerhalb von 3 Stunden erneut eine Tablette eingenommen werden. Am besten bespricht man sich in diesem Fall mit einem Frauenarzt. Levonorgestrel und Ulipristalacetat dürfen nicht zusammen eingenommen werden.
Außerdem kann die kurzfristige Hormoneinnahme zu Zyklusstörungen und Menstruationsstörungen sowie einer Verschiebung der Follikelreifung im folgenden Zyklus führen.
Übergewichtige Patientinnen sollten wissen, dass mit zunehmendem Körpergewicht (BMI) die kontrazeptive Sicherheit der „Pille danach“ sowohl von
Levonorgestrel als auch von Ulipristalacetat abnimmt. Dieser Effekt ist unter Levonorgestrel stärker. Ab einem Körpergewicht von 70 kg sinkt die
Effektivität für Levonorgestrel deutlich, bei Ulipristalacetat tritt eine Wirkreduktion erst ab 95 kg auf.
Bei stark übergewichtigen Frauen (BMI > 35 kg/m²) wird der Frauenarzt möglicherweise ein Intrauterinpessar ("Spirale danach") empfehlen.
Die „Pille danach" ist keine Methode zur regelmäßigen Empfängnisverhütung!
Die "Pille danach" kann die anderen Verhütungsmethoden (Pille, Kondom) nicht ersetzen, weil sie zum einen nicht so sicher ist, und zum anderen stärkere Nebenwirkungen hat. Außerdem nimmt die Wirkung bei häufiger Einnahme innerhalb eines kurzen Zeitraumes ab. Nach Anwendung der „Pille danach" sollte kein weiterer ungeschützter Geschlechtsverkehr erfolgen. Die „Pille danach" darf in einem Zyklus nur einmal angewendet werden! Frauen, welche die „Pille danach" wegen eines Einnahmefehlers ihrer Mikropille verordnet bekommen, können die Pillen-Einnahme fortsetzen, sollten aber darüber hinaus zusätzlich, z. B. mit einem Kondom, verhüten.