Als Wechseljahre oder Klimakterium der Frau bezeichnet man den Zeitabschnitt der hormonellen Umstellung am Ende der fruchtbaren Lebensphase. Mediziner unterteilen diesen Zeitraum in die Perimenopause, die Zeitphase kurz vor dem Ausbleiben der Menstruation, die im Durchschnitt im Alter von 47,5 Jahren beginnt. (1) Darauf folgt die Menopause, der Zeitpunkt der letzten Menstruation, der mindestens 12 Monate lang keine Blutung folgt. Ihr schließt sich danach die Postmenopause an.
Hormonelle Veränderungen in den drei Phasen der Wechseljahre
Bereits in den Jahren vor den Wechseljahren, die als Prämenopause beschrieben werden, verändert sich die Hormonproduktion der Eierstöcke, was individuell unterschiedlich zu Zyklusveränderungen führen kann.
Beginn und Dauer der Wechseljahre sind von Frau zu Frau sehr verschieden - im Alter von 52 Jahren hat aber etwa die Hälfte der Frauen ihre letzte Regelblutung. Die Übergänge zwischen den Phasen sind fließend, und auch hier ist der Verlauf bei verschiedenen Frauen sehr variabel und nicht vorhersehbar. Es gibt Frauen, die bis zur allerletzten Regelblutung einen regelmäßigen Zyklus haben. Bei anderen kann die Zeit der Wechseljahre mit Ausbleiben der Regelblutung in der sonnenarmen Jahreszeit einsetzen und bei einem weiteren Teil kann sich über mehrere Jahre ein 3-4-monatiger Rhythmus einstellen.
Viele Frauen durchlaufen diese Phasen beschwerdefrei innerhalb weniger Monate, bei anderen dauern sie mit leichten Beschwerden mehre Jahre, und bei einigen Frauen können sie teilweise mit einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität verbunden sein.
Die Wechseljahre sind eine normale Lebensphase jeder Frau, in der die Möglichkeit, auf normalem Wege schwanger zu werden, endet. Sie ist verbunden mit hormonellen Schwankungen und letztendlich einem Abfall bestimmter Hormone. Es ist auch für die betreuende Frauenärztin/den Frauenarzt nicht vorhersehbar, ob überhaupt oder in welchem Ausmaß die einzelne Frau klimakterische Beschwerden haben wird. Ein Drittel der Frauen hat keinerlei Beschwerden, ein weiteres Drittel hat nur leichte Beschwerden, die nicht belastend sind, und nur das letzte Drittel der Frauen äußert derartige Symptome, die eine medizinische Behandlung sinnvoll machen.
Viele Frauen fragen „Wechseljahre, was ist das überhaupt?“, sie spüren keinerlei psychische und physische Veränderungen und erleben diese Lebensphase absolut positiv. Die 50-jährige Frau von vor 20 Jahren entspricht in vielerlei Hinsicht nicht mehr den 50-jährigen Frauen von heute, die lebensbejahend, sportlich aktiv, beruflich erfolgreich sind und keine Scheu haben, über ihre Sexualität zu sprechen und sie auszuleben. Bei einer Lebenserwartung von 83 Jahren beginnt der dritte Lebensabschnitt von dreien, der zwar eine andere Aufmerksamkeit für Körper und Seele verlangt, aber eine erfüllte Lebenszeit mit vielen Aktivitäten und Vorzügen sein kann. Schon allein die Tatsache, dass die Frau sich nicht mehr um Empfängnisverhütung kümmern muss, entlastet die Partnerschaft und damit ihr sexuelles Erleben.
Einige Frauen haben zum Thema Wechseljahre unklare Vorstellungen und Gefühle und vergleichen häufig die Wechseljahre der Mutter mit den eigenen. Die Frage an die Frauenärztin/den Frauenarzt, nach einem Sachbuch zum Thema, um sich vorzubereiten, kann häufig damit beantwortet werden: „Sie schreiben Ihr eigenes Buch“. Manch eine Unsicherheit klärt sich im Gespräch, wenn Frauen erfahren, was alles völlig normale Begleiterscheinungen dieser Lebensphase sind. Älterwerden ist keine Krankheit, sondern ein kontinuierlicher Prozess bei allen Menschen, der abhängig von sportlicher und geistiger Aktivität, gesunder Ernährung und der eigenen Achtsamkeit schneller oder langsamer verläuft. Je offener man mit diesem Prozess umgeht, umso größer ist die Akzeptanz.
Die Zeit der Wechseljahre trifft häufig mit anderen lebensverändernden Ereignissen zusammen, z.B. mit familiären und beruflichen Veränderungen. Frauen können die anstehende Lebensphase als interessanten und chancenreichen Teil ihres Lebens akzeptieren. Diese Lebensphase erlaubt Lebensbereiche und Lebensvorstellungen neu zu bewerten und bei gestiegener Lebenserwartung und Lebensqualität zuversichtlich in die Zukunft zu blicken und sich in vielerlei Hinsicht attraktiv zu fühlen und aktiv zu sein.
Frauen mit regelmäßigen ovulatorischen Zyklen können noch in den Wechseljahren schwanger werden. Eine zuverlässige Verhütung bis zum 52. Lebensjahr ist daher wichtig. Hormonbestimmungen geben dabei keine Sicherheit für die Notwendigkeit von Empfängnisverhütung, sondern sind nur eine Momentaufnahme ohne Konsequenz. Als Faustformel gilt: Wenn in dieser Lebensphase ein Jahr lang keine Regelblutung mehr aufgetreten ist, ist Verhütung in der Regel nicht mehr erforderlich.
Bis zum Eintritt der Wechseljahre sorgt ein fein reguliertes Zusammenspiel von Hormonen im Körper dafür, dass ein Zyklus abläuft, der den weiblichen Körper in einem monatlich wiederkehrenden Rhythmus auf die Befruchtung einer Eizelle und deren Einnistung in der Gebärmutter vorbereitet.
Von der Pubertät an reifen in jedem Zyklus, der in der Regel 25 bis 35 Tage dauert, in den Eierstöcken (Ovarien, Keimdrüsen) eine oder mehrere befruchtungsfähige Eizellen in den so genannten Follikeln (Eibläschen) heran. Der größte Follikel platzt (Eisprung) etwa in der Mitte des Zyklus und die Eizelle wird in den Eileiter gespült und durch fließende Bewegung von feinen Fimbrienhaaren Richtung Gebärmutter bewegt. Die Gebärmutterschleimhaut bereitet sich parallel dazu auf das Einnisten einer befruchteten Eizelle vor. Nistet sich die Eizelle nicht ein oder geht sie zugrunde, wird die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und es kommt zur Menstruationsblutung. Damit beginnt ein neuer Zyklus.
Die wichtigsten weiblichen Sexualhormone sind die Östrogene und das Progesteron, die vorwiegend in den Eierstöcken, in geringen Mengen auch in der Nebennierenrinde, im Fett- und anderen Geweben hergestellt werden. Daneben werden in den Ovarien und der Nebennierenrinde ab der Pubertät auch männliche Hormone, die Androgene, gebildet. Als wichtigstes sei hier das Testosteron genannt. Der Prozess der Östrogen- und Progesteronproduktion sowie das Heranreifen der Eizellen in den Eierstöcken werden durch übergeordnete Hormon-Kontrollzentren, den Hypothalamus und die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) stimuliert. Dies geschieht über die so genannten Gonadotropine, ebenfalls Hormone, die ausschließlich an den Keimdrüsen wirken.
Frauen haben eine festgelegte und damit endliche Anzahl von Follikeln in ihren Eierstöcken. Während der Geschlechtsreife werden die Eizellen in den Eierstöcken fast vollständig verbraucht. Hat ein Mädchen bei seiner Geburt bis zu 400.000 entwicklungsfähige Eizellen in den Eierstöcken, so ist dieser Vorrat zum Zeitpunkt der Menopause aufgebraucht. Dadurch, dass immer weniger Follikel in den Ovarien heranreifen bzw. deren Ansprechbarkeit nachlässt, wird der hormonelle Regelkreis verändert. Folglich bleiben der Eisprung und die Gelbkörperphase immer häufiger aus. Die Produktion und Ausschüttung von Gelbkörperhormon in der zweiten Zyklushälfte ebbt ab, bis letztendlich auch die Östrogenproduktion in den Eierstöcken zum Erliegen kommt. Östrogene werden in geringem Maße noch in der Nebennierenrinde und dem Fettgewebe gebildet. Gegen Ende der Postmenopause, etwa 15 Jahre nach ihrem Beginn, verringert sich dann zusätzlich die Gonadotropinproduktion in der Hirnanhangdrüse.
Meist kündigt sich das Klimakterium durch Zyklusstörungen wie eine Verkürzung des Zyklus oder unregelmäßige Blutungsabstände an. Bei Frauen in dieser Lebensphase werden die Eisprünge zunehmend unregelmäßig, und es gibt Zyklen mit und auch ohne Eisprung. Letztere nehmen mit zunehmender Nähe zur Menopause zu. Auch die Zykluslänge und die Blutungsdauer schwanken häufig. Während in der frühen Perimenopause die Zyklen Abweichungen von bis zu sieben Tagen zu den Zykluslängen davor aufweisen, sind Phasen von ≥ 60 Tagen ausbleibender Regelblutung (Amenorrhö) typisch für die späte Perimenopause.
Während der fruchtbaren Jahre produzieren die monatlich heranreifenden Follikel, stimuliert durch die Steuerhormone der Hirnanhangdrüse (LH und FSH), vermehrt das Hormon Östrogen. In der ersten Zyklushälfte steigt der Östrogenspiegel, während nach dem Eisprung, in der zweiten Zyklushälfte, die Produktion von Progesteron in den Eierstöcken zunimmt (Gelbkörperphase).
Die Perimenopause ist durch eine Abnahme der Eierstockfunktion (Ovarialfunktion) gekennzeichnet. Sobald die ermüdenden Eierstöcke weniger auf die Steuerungshormone reagieren, kommt es zu einer verstärkten Ausschüttung des follikelstimulierenden Hormons (FSH). Dadurch werden die Follikelreifung und so die Östrogenbildung während dieser Zyklen noch einmal stark angeregt. Dies hat insbesondere nun höhere Östrogenspiegel ab der 3. Zykluswoche zur Folge. Die Gestagen- bzw. Progesteronspiegel steigen hingegen in dieser Zyklusphase nur gering an, so dass gleichzeitig ein Progesteronmangel vorliegt. Dieses relative Zuviel an Östrogen wird auch als Östrogendominanz bezeichnet, um zum Ausdruck zu bringen, dass Östrogen in dieser Situation eine überragende Rolle im Körper spielt, weil das regulierende Progesteron nur in einem geringeren Anteil vorliegt.
Als Folge der Östrogendominanz können Frauen ein starkes Spannungsgefühl in der Brust (Mastodynie) in der zweiten Zyklushälfte bekommen und eine verstärkte Regelblutung (Hypermenorrhoe), die möglichweise von Unterbauchschmerzen und Vorblutungen begleitet wird. Ein Abfall des Östrogenspiegels innerhalb weniger Tage von sehr hoch bis ganz tief, hat bei Frauen unter Umständen schon Hitzewallungen (vasomotorische Symptome) zur Folge, bevor der Kreislauf von neuem beginnt.
Allmählich geht die Zahl der noch in den Eierstöcken (Ovarien) zur Verfügung stehenden stimulierbaren Follikel zur Neige und irgendwann ist dieses Gewebe verbraucht. Die Eierstöcke, die ihre Aktivität immer weiter zurückgefahren haben, stellen schließlich die Produktion der weiblichen Hormone ganz ein. Zyklus und Monatsblutung bleiben aus. Es kann zu Östrogenmangelsymptomen kommen. Bleibt die Regelblutung über Wochen oder Monate aus, muss dies jedoch nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Eierstöcke gar nicht mehr tätig werden. Erst wenn über die Dauer eines Jahres keine Menstruationsblutung mehr erfolgt ist, kann man von dem Erreichen der Menopause ausgehen.
Solange noch eine Restfunktion der Eierstöcke besteht, kann eine möglicherweise stark schwankende ovarielle Aktivität mit wechselnden Östrogenmangelsymptomen (intermittierend) einhergehen. Damit einhergehende Beschwerden können also mit Unterbrechungen wiederkehrend auftreten (und eine wirksame Therapie verkomplizieren).
Quellen
Viele Frauen erleben die Wechseljahre ohne jegliche Beschwerden gut gelaunt leistungsfähig, sportlich aktiv mental auf der Höhe. Aber es gibt typische klimakterischen Beschwerden und Beschwerden in der Zeit danach, die in unterschiedlicher Form und stärker auftreten können und im folgenden erklärt werden.
Meist kündigen sich die Hitzewallungen durch leichten Kopfdruck und Unbehagen an, die sogenannte aufsteigende Hitze. Danach breitet sich in kürzester Zeit eine Hitzewelle über Gesicht,
Hals und Oberkörper aus. Das Gesicht rötet sich und es folgt ein Schweißausbruch. Viele Frauen fühlen sich durch diesen Schweißausbruch entlastet, bei anderen entsteht das Gefühl von
Hitzestau. Manchmal kann dem Schweißausbruch ein Frösteln folgen. Typischerweise dauert das Phänomen eine halbe bis mehrere Minuten an. Es kann nur einige Male pro Woche fast unbemerkt
vorkommen, aber auch sehr viel häufiger auftreten. Hitzewallungen mit oder ohne Schweißausbruch äußern sich oft auch nachts und können dadurch die Tiefschlafzeit verkürzen. Bei einem Teil
der Frauen kann dadurch der Schlaf-Wach-Rhythmus gestört werden.
Bis zu 85% der Frauen in den Wechseljahren berichten von Hitzewallungen - 55% bereits schon vor dem Beginn der Menstruationsstörungen, die den Eintritt in die Perimenopause ankündigen. Später gehen diese Beschwerden allmählich zurück, jedoch bei manchen Frauen nie. Die durchschnittliche Dauer des Zeitraums der
Hitzewallungen beträgt ca. 5,2 Jahre. Die Ursachen der Hitzewallungen sind noch nicht vollständig verstanden. Eine Theorie nimmt Veränderungen des Thermoregulationssystems in Verbindung
mit Schwankungen der Östrogen-Produktion an(1).
Bedingt durch den Östrogenmangel, wird die Schleimhautdicke der Scheide, Harnröhre und Blase – aber auch des Mundes und der
Augen nicht mehr so hoch aufgebaut. Dadurch kann sich die Scheide trockener anfühlen als vor den Wechseljahren und ist
leichter verletzlich. Es kann häufiger zu Juckreiz oder Brennen kommen. Diese Trockenheit kann sich beim Geschlechtsverkehr bemerkbar machen. Es gibt viele freiverkäufliche Gleitmittel,
die das Problem in der Situation lösen können.
Die Scheidenflora kann durch den veränderten Aufbau der Haut aus dem Gleichgewicht geraten. Häufig kommt es zu Störungen der pH-Wertes in der Scheide durch Fehlen der schützenden
Milchsäurebakterien, was die Scheide dann anfälliger für bakterielle Infektionen macht.
Da der Aufbau der Haut der Scheide auch ein Polster für die Harnröhre ist, kann es bei geringerer Dicke der Haut auch zur Blasenschwäche (Inkontinenz) kommen, weil die
Verschlussmechanismen von Harnröhre und Blase beeinträchtigt sind. Die Beckenbodenmuskulatur kann in höherem Alter altersbedingt erschlaffen. Dadurch können Entzündungen der Harnwege
sowie vermehrter Harndrang oder Harninkontinenz verstärkt werden.
Hormonhaltige Vaginalcreme oder Vaginaltabletten können den Hormonmangel im Genitalbereich ausgleichen. Die Haut wird stärker aufgebaut und besser durchblutet, und damit elastischer,
feuchter und tragfähiger. Sprechen Sie Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt auf diese Beschwerden an, die/der dann diese verschreibungspflichtigen Präparate verordnen kann.
Eine Folge der geringen Östrogenproduktion im höheren Alter ist die Verkleinerung der Gebärmutter und damit häufig auch der Myome. Die Gebärmutterschleimhaut wird weniger stark aufgebaut, ist dünner und die Wände der Blutgefäße sind labiler. Manchmal macht sich das durch leichte Zwischenblutungen bemerkbar, die in jedem Fall durch ihre/n Frauenärztin/ihrem Frauenarzt abgeklärt werden sollten.
Abnehmende Östrogenaktivität in den Wechseljahren verkürzt die Tiefschlafphase auf vier Stunden. Viele Frauen werden um diese Zeit gegen drei bis vier Uhr morgens teilweise durch Schweißausbrüche wach und können nicht wieder einschlafen. Üblicherweise kommt nach der Zeit der Tiefschlafphase die ca. zweistündige Traumphase mit flacher werdender Schlaftiefe.
Einschlafstörungen sind hingegen nicht hormonell bedingt. Man nimmt einfach zu viel Sorgen und Gedanken mit ins Bett, die das Einschlafen verhindern. Ein verkürzter Schlaf kann sich auf die Konzentration und Leistungsfähigkeit des nächsten Tages auswirken.
Im Allgemeinen haben Östrogene eine stimmungsaufhellende Wirkung und aktivieren das zentrale Nervensystem. In Folge der hormonellen Umstellung der Wechseljahre kann bei wenigen Frauen das seelische Gleichgewicht zuweilen ins Wanken geraten. Sie unterliegen dann einer ausgeprägten Gemütslabilität (affektlabil) mit Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit. Auch sind in sehr wenigen Fällen Weinerlichkeit und Ängstlichkeit bis hin zu ausgeprägten (unbedingt behandlungsbedürftigen) Angstzuständen möglich. Nervosität und schnelle Reizbarkeit sowie Aggressivität sind ebenfalls zu beobachten.
Hormone können eine Rolle bei der Entwicklung psychischer Probleme spielen, wichtiger sind dabei die äußeren Lebensumstände oder andere Einflussfaktoren. Private und berufliche Umbrüche vollziehen sich oft gerade während der Wechseljahre und sind dann von den Beschwerden durch hormonelle Veränderungen schlecht zu trennen. Bei längerfristigen psychischen Beschwerden, die ihren Alltag belasten, sollten sich betroffene Frauen professionelle Unterstützung suchen. Das kann zunächst die Frauenärztin/der Frauenarzt sein.
60 Prozent der Frauen in den Wechseljahren klagen über Gedächtniseinbußen. Dabei scheint der Östrogenmangel Einwirkung auf bestimmte Hirnregionen zu haben(2).
Kognitive Beeinträchtigungen (Merkfähigkeitsstörungen, Konzentrationsstörungen) können für Frauen belastend sein. Davon abzugrenzen ist die krankhafte Veränderung des Gehirns, auch Demenz
genannt, mit ihrer häufigsten Ausprägungsform: der Alzheimer-Erkrankung. Obwohl die Zusammenhänge noch nicht vollständig geklärt sind, hat man festgestellt, dass sich der Verlauf einer
Alzheimer-Erkrankung nach der Menopause beschleunigen kann. Offensichtlich wird das Fortschreiten der Demenz durch einen Östrogenmangel
begünstigt.
Frauen berichten zudem über:
Bereits ab dem 35. Lebensjahr nimmt die Muskelmasse bei Frauen ab, wenn nicht durch sportliche Aktivitäten dagegen gearbeitet wird. Mit zunehmendem Alter verstärkt sich dieser Prozess und ist die Hauptursache für Gelenkbeschwerden im ganzen Körper, vor allem Rückenschmerzen.
Außerdem bewirkt der Östrogenmangel eine verminderte Durchblutung der Muskeln und Gelenke sowie eine Abnahme der Kollagenproduktion, mit einem Dünnerwerden des Gelenksknorpel und Abnahme der Gelenksflüssigkeit, was sich durch Schmerzen bei der Bewegung bemerkbar macht.
Mit dem Abfall der Östrogene geht auch eine verminderte Freisetzung von Endorphinen einher, die wichtig für die Schmerzregulierung ist. Dies kann zu einem Absinken der Schmerzgrenze und damit zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit führen.
Durch die nachlassende Östrogenproduktion, aber gleichbleibende und damit relativ erhöhte Testosteronkonzentration wird in und nach den Wechseljahren bei Frauen vermehrt Fettgewebe am Bauch eingelagert - eine Ursache für ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Viele Frauen klagen zudem allgemein über eine Gewichtszunahme - von ca. fünf Kilo - während der Wechseljahre. Hierbei muss allerdings mit einem Vorurteil aufgeräumt werden, denn die Gewichtszunahme ist durch den altersbedingten sinkenden Grundumsatz zurückzuführen. Da der Energieumsatz überwiegend in den Muskeln stattfindet, die Muskelmasse aber im Alter abnimmt, verbraucht der Körper auch weniger Energie. Gleichbleibende Ernährungsgewohnheiten und zunehmender Bewegungsmangel führen dann zu einem höheren Körpergewicht.
Die Haut wird dünner, trockener und weniger elastisch, da sie nicht mehr so viel Wasser speichert. Nicht selten ist die Haut am Körper rot und juckt. Durch verstärkte Pigmenteinlagerung
entsteht eine Neigung zu Altersflecken. Auch die Fähigkeit zur Wundheilung lässt nach.
Die Wechseljahre können durch den Östrogenmangel Anzeichen von Vermännlichung mit sich bringen, die durch den relativen Überschuss an männlichen Hormonen (z. B. Testosteron) hervorgerufen
wird. Hierdurch kann sich die Gesichtsbehaarung verstärken und die Kopfbehaarung dünner werden.
Wie die Schleimhaut der Scheide werden auch andere Schleimhäute schlechter durchblutet und trockener. Die verminderte Produktion der Tränendrüsen kann gerötete Augen und Bindehautentzündungen nach sich ziehen. Solche Beschwerden können mit Tränenersatzflüssigkeiten gelindert werden - fragen Sie hierzu Ihren Augenarzt.
Eine schwerwiegende Erscheinung, deren Risiko sich nach den Wechseljahren erhöht, ist die Osteoporose. Auf Grund des Östrogenmangels kann der tägliche Knochenauf- und Umbau beeinträchtigt werden. Dadurch wird der Knochen instabiler und kann leichter brechen. Zur Diagnose Osteoporose gehört immer eine Vorgeschichte durch familiäre Belastung, Medikamente wie langjährige Cortisoneinnahme oder bestimmte Erkrankungen. Durch Sport, gezielte isometrische Übungen und eine medikamentöse Therapie kann das Knochensystem stabilisiert werden.
Etwa 30 Prozent aller Frauen in der Postmenopause leiden an einer Osteoporose. Durchschnittlich die Hälfte davon erleidet einen Knochenbruch. Auch eine Abnahme der Körpergröße und die dauerhafte Verbiegung eines Wirbelsäulenabschnitts sind typisch. Letzteres wird meist im hohen Alter deutlich sichtbar durch einen Buckel im oberen Bereich des Rückens.
Bereits ab dem 35. Lebensjahr schwindet bei Frauen die Knochenmasse um 0,3 bis 0,5% jährlich. In der Postmenopause sind es zu Beginn 3 - 5%, später dann 1 bis 2% pro Jahr. Seltener sind Frauen, bei denen die Knochenmasse in den ersten 5 bis 10 Jahren nach der Menopause um 3 bis 6% jährlich abnimmt.
Wirkung auf: | Östrogene | Gestagen (Gelbkörperhormon) |
---|---|---|
Haut | fördern die Wassereinlagerung in der Haut und im Gewebe sowie die Bildung bestimmter Eiweißstoffe und somit eine glatte Haut | vermindert die Durchblutung der Haut, senkt die Hauttemperatur, und reduziert dadurch die Wärmeabstrahlung |
Blutgefäße / Herz-Kreislauf-System | erweitern die Blutgefäße und senken damit den Blutdruck. Daraus resultiert während der fruchtbaren Jahre ein geringeres Risiko für Herzinfarkt als nach der Menopause | erweitert die Venen und verengt die Arterien (Effekt wird vom Östrogeneffekt überlagert) |
Nervensystem | wirken stimmungsaufhellend | wirkt beruhigend |
Fettstoffwechsel | stellen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen (dem „guten") HDL- und (dem „schlechten") LDL-Cholesterin her |
kein Einfluss |
Zuckerstoffwechsel | haben eine günstige Wirkung auf den Blutzuckerspiegel. Sie sorgen einerseits dafür, dass die Zellen nicht resistent gegen Insulin werden, andererseits dafür, dass der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit nicht zu stark ansteigt (verbesserte Glukosetoleranz) | hat kaum Einflussauf den Zuckerstoffwechsel |
Lunge | Haben einen positiven Einfluss auf die Lungenfunktion | fördert die Atemtiefe und Atemfrequenz |
Knochen | hemmen die Osteoklastenaktivität und damit den Knochenabbau und stimulieren gleichzeitig die Osteoblasten, die für den Knochenaufbau zuständig sind | kein Einfluss |
Darm | verstärken die Darmbewegungen und fördern somit eine gute Darmfunktion | vermindert die Darmbewegungen, kann Verstopfungen fördern |
Quellen
Bei der Hormonersatztherapie (HRT) wird der in den Wechseljahren entstehende Hormonmangel künstlich durch Medikamente ausgeglichen. Eine Hormonersatztherapie verfolgt nicht das Ziel, die
bisherige Hormonkonzentration im Körper exakt wiederherzustellen, sondern will gezielt die östrogenmangelbedingten Beschwerden und
Erkrankungen der Wechseljahre beseitigen. Wechseljahresbeschwerden wie vasomotorischer Symptome wie Hitzewallungen sowie Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, urologische
Beschwerden und andere Beschwerden, welche die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit mancher Frauen teilweise erheblich beeinträchtigen, können durch eine Hormonersatztherapie ursächlich
wirksam behandelt werden. Die genannten Symptome können verbessert oder im Idealfall behoben werden, sofern diese im Klimakterium erstmals oder verstärkt auftreten. (1)
Als medizinische Anlässe (Indikationen) zum Einsatz einer Hormonersatztherapie gelten derzeit die Behandlung klimakterischer Beschwerden wie Hitzewallungen und Gewebeschwund der genitalen
Schleimhaut (Atrophie) und damit einhergehenden urogenitalen Beschwerden. Die Prävention von Erkrankungen (z. B. Osteoporose, Depression) ist keine schulmedizinische Indikation für eine
Hormonersatztherapie. Zur Primärprävention der Osteoporose wird die Hormonersatztherapie nur empfohlen, wenn ein hohes Knochenbruchrisiko und eine Unverträglichkeit oder Gegenanzeigen
(Kontraindikationen) gegenüber anderen zur Prävention der Osteoporose zugelassenen Arzneimitteln vorliegen. (1,2)
Bevor eine Hormonersatztherapie durch den Frauenarzt empfohlen wird, ist eine umfassende Untersuchung, eingehende Befragung und Beratung der Patientin sowie eventuell eine Bestimmung des
Hormonspiegels mittels Blutuntersuchung unerlässlich. Arzt und Patientin werden dann gemeinsam Nutzen und Risiko der therapeutischen
Möglichkeiten abwägen. Eine Therapieentscheidung für den Einsatz von Hormonen erfolgt stets gemeinsam mit der Patientin – wie bei anderen Behandlungen auch. Zwei Grundsätze werden
bei der Hormonersatztherapie immer beachtet: die niedrigste effektive Dosis kommt während der
individuell erforderlichen Behandlungsdauer zum Einsatz. Es sollte zudem regelmäßig eine Bewertung der Einnahme erfolgen.
Dabei soll insbesondere beurteilt werden, ob die behandelten Wechselbeschwerden sich zurückbilden und ob eine Zufriedenheit mit den Behandlungsergebnissen vorliegt. Im Behandlungsverlauf
sollten regelmäßige, jährliche Kontrolluntersuchungen u.a. mit Erfassung des Blutdrucks, Körpergewicht und gynäkologischer Kontrolluntersuchung sowie der Untersuchung der Brust stattfinden.
Bislang kann keine verbindliche Empfehlung über die Dauer einer Hormonersatztherapie ausgesprochen werden. Man kann z.B. den Abschluss einer Hormonersatztherapie in Form von einem
langsamen Absetzen ("Ausschleichen") der Medikamente nach 3–5 Jahren der Anwendung in Erwägung ziehen. Selbstverständlich muss man sich hierzu immer mit dem behandelnden Arzt bzw. der
Ärztin besprechen. Zur Beendigung therapeutischer Maßnahmen kann die Dosis beispielsweise über einen Zeitraum von ca. 2–3 Monaten langsam gesenkt werden. Bei wieder auftretenden
Beschwerden kann die Hormonersatztherapie verlängert werden. (1,3)
Im Vordergrund der Entscheidung für oder gegen eine Behandlung mit Hormonen stehen immer der persönliche Leidensdruck und die Ausprägung der Beschwerden, die gegenüber den individuellen Risiken abgewogen werden. Letztlich gestaltet sich die Therapie nach den persönlichen Wünschen der Patientin, die sich nach intensiver Aufklärung für oder gegen eine Hormonersatzbehandlung entscheiden kann.
Fest steht, dass vasomotorische Wechseljahresbeschwerden mit dem Leitsymptom Hitzewallungen durch eine Hormonersatztherapie ursächlich wirksam behandelt werden können. Daneben können
andere Beschwerden, wie depressive Verstimmung, Schlafstörungen, Leistungs- und Gedächtnisstörungen, Knochen- und Gelenkbeschwerden sowie urogenitale Beschwerden (Haut- und
Schleimhautveränderungen), welche die Lebensqualität von Frauen teilweise erheblich beeinträchtigen, gelindert werden. (1) Auf der anderen Seite existieren - wie bei fast allen
medikamentösen Behandlungen - verschiedene Risiken, die eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung notwendig machen.
Es haben sich verschiedene Konstellationen herauskristallisiert, bei denen eine Hormonbehandlung einen deutlichen Nutzen hat oder aber nur in Ausnahmefällen in Erwägung gezogen werden
sollte. Die Therapieüberlegungen orientieren sich heute noch stärker an den individuellen medizinischen Bedürfnissen von Frauen und Risikofaktoren und Vorerkrankungen können definierter
in die Behandlungsplanung einbezogen werden. Ebenso können die unterschiedlichen Wirkstoffe und Präparate gezielter angewendet werden. Es existieren unterschiedliche Östrogene und
Gestagene mit unterschiedlichen Risiken.
Für Frauen mit Wechseljahresbeschwerden ist eine fundierte Aufklärung über die Vor- und Nachteile der Hormonersatztherapie sehr wichtig, um eine kompetente und selbstbestimmte Entscheidung im Zusammenhang mit der Behandlung ihrer klimakterischen Beschwerden fällen zu können.
So ist bei der Therapieentscheidung u.a. das Alter der Frauen und der Zeitpunkt ihrer individuellen Menopause in den Fokus gerückt. Idealerweise beginnt eine Ersatzbehandlung mit dem Eintritt der
Wechseljahre, jedoch nicht später als mit 60 Jahren bzw. kürzer als 10 Jahre nach Beginn der Menopause. Ferner sollten keine Gegenanzeigen (Kontraindikationen) bzw. erhöhte Risiken z.B.
für Herz-Kreislauferkrankungen (kardiovaskuläre Erkrankungen) oder Brustkrebs (Mammakarzinom) vorliegen. (4)
Für Frauen der jüngeren Altersgruppen sind verschiedene präventive Effekte durch eine Hormonersatztherapie beschrieben, die jedoch schulmedizinisch keine Indikation für eine HRT
darstellen – im Einzelfall aber berücksichtigt werden können: Schutzwirkung gegen Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom), Risikoreduktion hinsichtlich der Entwicklung eines Diabetes mellitus II
und Herzinfarkt. (1)
Bei Frauen ab einem Alter von 60 Jahren sollte eine Hormonersatztherapie unter strenger Nutzen-Risiko-Abschätzung begonnen werden,
da ab diesem Alter bei veranlagten Frauen das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen (kardiovaskuläres Risiko) ansteigt. (1,3)
Ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs (Mammakarzinom) kann unter Langzeitanwendung einer Hormonersatztherapie (länger als 3-5 Jahre) nicht ausgeschlossen werden. Eine entsprechende Risikoerhöhung wurde für die Kombination von Östrogenen mit Gestagenen (Medroxyprogesteronacetat, Norethisteronacetat) bei mehr als fünf jähriger Behandlung beobachtet.(1) Dabei scheint die Behandlung Brustkrebs nicht initial auszulösen, sondern vorhandene Krebszellen zum Wachstum zu stimulieren.
Bei einer Östrogen-Monotherapie ist das Risiko für ein Endometriumkarzinom (Krebserkrankung der Gebärmutterschleimhaut) nach 2-3 Jahren Anwendung erhöht. Das erhöhte Risiko wird zuverlässig durch die
zusätzliche Gabe von Gestagenen reduziert. (5)
Eine Hormonersatztherapie birgt zumindest bei entsprechender Vorbelastung oder höherem Lebensalter ein erhöhtes Risiko für Verstopfungen der Blutbahn durch körpereigene Substanzen (venöse
oder arterielle Thromboembolien). Von einer Vorbelastung spricht man, wenn die Frau früher bereits eine Thrombose hatte, in der Familie Thrombosefälle aufgetreten sind, Übergewicht vorliegt
oder längere Liegezeiten (z. B. nach einem Knochenbruch, Operation, etc.) eingehalten werden mussten. Eine Risikoerhöhung wurde hier nur unter oraler Hormonersatztherapie beobachtet. Diese
Risiken können durch eine Östrogensubstitution über die Haut (transdermal) mit einer Dosierung unterhalb von 50 Mikrogramm verringert werden. (1)
Bei der Entscheidungsfindung kann ein Vergleich mit anderen Faktoren hilfreich sein, die das Risiko für Herz- oder Krebserkrankungen erhöhen. So steigern starkes Übergewicht, regelmäßiger Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und Rauchen das Brustkrebsrisiko deutlich mehr als eine Hormonersatzbehandlung - auch das wurde in der Vergangenheit deutlich. Für die Anwendung einer Hormonersatztherapie gilt jedoch grundsätzlich, dass die niedrigste wirksame Dosierung über den individuell erforderlichen Zeitraum eingenommen werden sollte, um Risiken zu minimieren.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer Monotherapie, bei der nur Östrogene eingesetzt werden, und einer Kombinationstherapie, bei der eine Kombination aus Östrogen
und Gestagen verwendet wird. Man bezeichnet die Einnahme von Östrogenen mit dem Ziel, hormonmangelbedingte
Beschwerden zu lindern, als Östrogensubstitution. Die Auswahl der Wirkstoffe, Dosierungen und Darreichungsformen ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Eine Wirkstoffgabe über den Mund
durch Schlucken wird auch als „oral“ bezeichnet, die Wirkstoffaufnahme über die Haut als „transdermal“.
Als Darreichungsform stehen Tabletten, Pflaster, Cremes und Gele zur Verfügung. Zur lokalen Behandlung ausschließlich urogenitaler Beschwerden (z.B. Scheidentrockenheit, Harnwegsinfekte)
können östrogenhaltige Cremes und Salben sowie Vaginaltabletten bzw. Ovula, Pessare und Vaginalringe angewendet werden.
Die Dosierung der Hormone richtet sich nach der geringsten Dosis, mit der sich die klimakterischen Beschwerden adäquat behandeln lassen.
Für den Einsatz von pflanzlichen Arzneimitteln (Phyto-Therapeutika) gibt es bisher keine eindeutigen Empfehlungen – auch weil aussagekräftige Studien, die ihre Wirksamkeit eindeutig belegen fehlen.
Im Alter nimmt die Muskelmasse ab und auch der Energiebedarf sinkt. Frauen, die ihre Ernährungsgewohnheiten nicht dahingehend anpassen, müssen mit einer Gewichtszunahme rechnen. Mit Sport und Bewegung können Sie ihren Energiebedarf erhöhen und einer Gewichtszunahme vorbeugen.
Auch kann die Kalorienzufuhr durch eine ausgewogene Vollwertkost mit wenig Zucker, Fett, Wurst und Weißmehl gesenkt werden. Eine Ernährungsumstellung oder Lebensstilveränderungen kann zudem einen Verzicht auf Nikotin, Alkohol, Kaffee, schwarzen Tee oder scharfe Gewürzen umfassen. (6)
Frauen, die unter Hitzewallungen leiden, können sich entsprechend kleiden. Je nach Außentemperaturen können sie beispielsweise mehrere dünne Kleiderschichten übereinander tragen und bei
Bedarf flexibel einzelne Schichten ablegen. Funktionswäsche kann den Schweiß vom Körper besser abtransportieren. Darüber hinaus kann es für Frauen, die unter Schweißausbrüchen leiden,
hilfreich sein auch Kleidung zum Wechseln bereitzuhalten. (6)
Auch während der Nachtruhe im Bett können sie mit zwei dünnen Decken an Stelle einer dicken und Funktionswäsche flexibel auf Hitzewallungen und Schweißausbrüche reagieren. Auch kann es
Linderung verschaffen, sich während der Wallungen mit einem Fächer Luft zufächeln. (6)
Hitzewallungen können zudem im Anflug unterdrückt werden, wenn die Betroffenen kaltes Wasser über die Handgelenke laufen lassen. (3,6)
Regelmäßige Bewegung und Sport, sowie Entspannungsübungen und Wechselduschen können ebenfalls zur Linderung der Beschwerden bei
Hitzewallungen beitragen. Sport und die Vermeidung von Stress hilft auch bei Schlafstörungen. (6)
Einer Blasenschwäche kann durch Beckenbodenübungen - verbunden mit reichlicher Flüssigkeitszufuhr zur Vermeidung eines
konzentrierten sauren Urins - entgegengewirkt werden. Sie sollten allerdings dauerhaft in den täglichen Ablauf eingebaut werden. Für Frauen mit häufigem Harndrang gibt es zudem ein gezieltes
Blasentraining, das darauf abzielt die Blasenkapazität wieder zu erhöhen. Detailinformationen zum Blasentraining finden Sie auf der Internetseite des Instituts für Qualität und
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (https://www.gesundheitsinformation.de/blasentraining.2289.de.html). (6)
Bei Trockenheit der Schleimhäute helfen neben den Östrogenen Pflegecremes gegen Juckreiz und Wundgefühl, während Gleitgels
beim Sex vor Schmerzen und Reizungen schützen können. (6)
Um die Haut zu unterstützen ist generell auf eine ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit zu achten. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die Haut gut mit Feuchtigkeit versorgt ist und auch
straffer aussehen kann. 1,5 bis 2 Liter pro Tag sollten es mindestens sein, wenn nicht eine Herz- oder Nierenkrankheit dagegenspricht. Am besten eignen sich (Leitungs-) Wasser, ungesüßte
Säfte bzw. Tee. Darüber hinaus ist es ratsam auf einen ausreichenden Schutz vor UV-Strahlung zu achten.
Treten sie mit Beginn der Wechseljahre auf, kann eine sofortige Hormonersatztherapie zielführend sein. Bei ausgeprägten psychischen
Problemen kann psychotherapeutische Unterstützung notwendig sein. Depressionen treten im Klimakterium nicht unbedingt häufiger auf, als in anderen Lebensphasen. Frauen, die bereits
depressive Episoden erlebt haben, sind in dieser Lebensphase jedoch anfälliger. Andere Frauen können lernen, die Anforderungen, die sie an sich stellen, an ihre Belastbarkeit anzupassen und
ihr Leben an ihre Bedürfnisse anzupassen. (2,6) Einer depressiven Verstimmung lässt sich nicht sicher vorbeugen. Doch man kann etwas dafür tun, um das Risiko zu senken und sich ausgeglichen
und wohler zu fühlen. Neben viel Bewegung möglichst in der Natur, helfen Entspannungsübungen, um Spannungszustände und Stress abzubauen und, um die eigene Körperwahrnehmung und die
Wahrnehmung eigener Bedürfnisse zu verbessern. Gesunde Ernährung ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt sowie das Wahrnehmen von sozialen Kontakten und ein Austausch mit anderen
Menschen.
Quellen